Die Fahrt zu unserem Auswärtsspiel bei den Schachfreunden Hambrücken am 17.03.2024 war für uns sehr erfolgreich. Durch den 5,5 : 0,5 Mannschaftssieg konnten wir nicht nur zwei Punkte mitnehmen, sondern auch unser Brettpunktekonto ordentlich auffüllen.
Der Reihe nach: Am 6. Brett hatten wir Stefan Springer aufgestellt, der sich sehr auf seinen Einsatz gefreut hatte. Leider konnten die Gastgeber aber keinen Gegner für ihn aufbieten, das Brett blieb auf Seiten der Hambrückener unbesetzt. Mannschaftlich gesehen war uns der kampflose Punktgewinn zur 1 : 0 Führung natürlich recht. Dennoch schade für Stefan, der den Punkt lieber am Brett erkämpft hätte.
Georg Sekulic erhöhte, am Brett 4 mit Schwarz spielend, auf 2 : 0. Er kam mit Vorteil aus der Eröffnung und setzte gleich den gegnerischen Königsflügel unter Druck, wo sich nach der kurzen Rochade der weiße Monarch aufhielt. Er engte den Gegner dabei so sehr ein, dass dieser um schwere Materialverluste nicht herumkam und aufgab.
Oleg Pukhlyak war an Brett 5 mit Weiß für unsere Mannschaft im Einsatz und erhöhte auf 3 : 0. Beide Spieler brachten ihre Könige durch die lange Rochade auf dem Damenflügel unter. Oleg opferte gleich zweimal Material um sich Zugang zur schwarzen Majestät zu verschaffen. Seine Spielweise wurde belohnt, er bekam das geopferte Material zurück und am Ende stand der schwarze König fast schutzlos den weißen Angriffsfiguren gegenüber.
Am Brett 3 führte Marco Schaaf die weißen Steine. Die Benoniestruktur, die nach der Eröffnung auf dem Brett entstanden war, bot beiden Spielern die Möglichkeit um den Sieg zu spielen. Im Interesse der Mannschaft bot Marco im Mittelspiel allerdings Remis an, um den Teamerfolg unter Dach und Fach zu bringen. Der Gegner aus Hambrücken akzeptierte die Offerte. Damit lagen wir nun uneinholbar in Führung.
Uwe Adomeit hatte seine Weißpartie an Brett 1 mit dem Colle-Koltanowski-System eröffnet. Es gelang ihm, nicht untypisch für diese so harmlos daherkommende Eröffnung, mit allen Figuren einen heftigen Angriff auf des Gegners König zu inszenieren, der auch von den weißen Bauern g und h unterstützt wurde. Obwohl sich der Gegner erfindungsreich verteidigte, konnte er der präzisen Angriffsführung von Uwe nicht widerstehen.
Den Schlußpunkt setzte der Berichterstatter. Mit Schwarz an Brett 2 agierend hatte ich den weißen Eröffnungszug 1.d4 mit einer kruden Mischung aus Moderner Verteidigung und Königsindisch beantwortet und kam dabei gut durch Eröffnung und Mittelspiel. Zu Beginn des Endspiels hatte sich ein weißer Bauer auf d5 verirrt, abgeschnitten vom Rest seiner Truppen. Dieses Objekt der Begierde konnte ich einkreisen und gewinnen, anschliessend den Materialvorteil zum Gewinn verdichten.
Fazit: Der 5,5 : 0,5 Erfolg gegen SF Hambrücken mag vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallen sei. Man kann aber wohl ohne Überheblichkeit sagen, dass er verdient ist. Die erzielten Brettpunkte waren, bis auf den Kampflosen, allesamt keine Zufallsprodukte, sondern gut herausgespielt. Wir finden uns nun mit 8 Punkten auf Rang 4 der Tabelle in der Kreisklasse A wieder. Durch einen weiteren Sieg über unseren Gegner in der letzten Runde, SC Oberhausen-Rheinhausen, könnten wir die Saison mit einem positiven Punktekonto abschließen.